Alltagshilfen im Haushalt
Manchmal können selbst alltägliche Situationen zur Herausforderung werden. Wenn das Hör- oder Sehvermögen im höheren Lebensalter nachlässt oder die Bewegungsfähigkeit altersbedingt durch eine Krankheit oder nach einem Unfall eingeschränkt ist, lassen sich manche Aufgaben nicht mehr so leicht erfüllen. Es gibt jedoch eine Vielzahl an praktischen Alltagshilfen für genau diese Situationen: Diese Hilfsmittel unterstützen uns bei ganz alltäglichen Tätigkeiten, indem sie die Hör- oder Sehfähigkeit verbessern, kleine Handgriffe im Haushalt übernehmen, in unseren eigenen Wänden für mehr Sicherheit und Komfort sorgen oder dazu beitragen, mobil zu bleiben oder zu werden.
Wenn das Hör- und Sehvermögen nachlässt
Mit zunehmendem Alter lässt das Hör- und Sehvermögen nach - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Auch wann sich die Sehkraft verschlechtert oder das Hören schwieriger wird, ist individuell sehr unterschiedlich. Nicht immer braucht es gleich eine dauerhafte Brille oder ein auf den jeweiligen Nutzer zugeschnittenes Hörgerät. Oft können zu Beginn kleine Alltagshilfen die beginnenden Defizite ausgleichen. Dazu gehören Sehhilfen wie Leselupen oder Lesebrillen, mit denen Sie die morgendliche Zeitung, Briefe und wichtige Dokumente wieder bequem lesen können. Auch einfache Hörhilfen, die beispielsweise die Lautstärke aller Geräusche verstärken, können die Lebensqualität bereits erheblich steigern, da sie durch die verbesserte Kommunikation die Teilnahme am sozialen Leben deutlich vereinfachen.
Alltagshilfen im Haushalt
Bei motorischen Problemen kann auch das Essen und Trinken schwierig werden. Für ein möglichst selbstständiges Leben gibt es spezielle Esshilfen und Trinkhilfen an. Sie kommen nicht nur in der häuslichen Pflege oder Betreuung zum Einsatz, sondern sind auch sinnvoll für alle, die nicht betreut werden müssen, aber spezifische motorische Einschränkungen haben. Je nach Art der motorischen Beeinträchtigung bieten sich neben den Esshilfen und Trinkhilfen noch viele weitere praktische Alltagshelfer an, die Sie vor allem bei der Arbeit im Haushalt unterstützen. Sie reichen von Schraubdeckelöffnern, mit denen sich die Deckel von Gurkengläsern und Co. ohne großen Kraftaufwand öffnen lassen, bis hin zum zusammenklappbaren Tritthocker mit rutschfester Oberfläche, mit dem sich auch höhere Regale problemlos und sicher erreichen lassen. Überhaupt spielt Sicherheit bei den Alltagshilfen eine wichtige Rolle, denn sie sollen das alltägliche Leben sicherer gestalten und gleichzeitig für etwas mehr Komfort sorgen.
Für ein sicheres und komfortables Zuhause
In den eigenen vier Wänden fühlen wir uns am wohlsten und auch am sichersten. Dennoch passieren die meisten Unfälle im eigenen Haushalt. Das Unfallrisiko zu Hause steigt mit zunehmendem Alter oder nachlassender motorischer Fähigkeiten. Um das zu verhindern und die Selbstständigkeit der Bewohner möglichst lange zu erhalten, ist es sinnvoll, die Wohnung entsprechend zu gestalten und auf bestimmte Alltagshelfer zurückzugreifen.
Für eine bedarfsgerechte Gestaltung der Wohnung gilt es, die individuellen Bedürfnisse der Bewohner zu (er)kennen und ihre lieb gewonnenen Gewohnheiten und alltäglichen Tätigkeiten und Beschäftigungen einzubeziehen. Wer beispielsweise nicht mehr so gut zu Fuß ist und seine Zeit abends gerne im Sessel sitzend verbringt, möchte vielleicht nicht für jede Kleinigkeit aufstehen. Hier sollte auf jeden Fall ein Beistelltisch neben dem Sessel stehen, auf dem sich alle wichtigen Gegenstände platzieren lassen, die man benötigt - von der Fernbedienung über die aktuelle Lektüre bis hin zu Getränken oder Knabbereien. Für alles, was sich nicht in unmittelbarer Reichweite befindet, gibt es Greifhilfen. Sie gehören zu den beliebtesten Alltagshelfern, denn sie ermöglichen es, dass Sie selbst an weiter entfernte oder aber höher gelegene Stellen gelangen, ohne sich anstrengen müssen. Von Greifhilfen profitieren nicht nur Personen, die Probleme mit dem Laufen, Stehen oder Strecken haben, sondern auch Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik. Denn für die Verwendung der Greifhilfe wird in der Regel keine Feinmotorik benötigt, die meisten Modelle funktionieren wie eine Zange.
Neben dem Bett sollte sich ebenfalls ein Beistelltisch befinden, um Platz für alle nötigen Gegenstände zu haben, die in Reichweite liegen sollen. Je nach Gesundheitszustand fällt das Aufstehen aus dem Bett nicht leicht. Hier können Aufstehhilfen wertvolle Dienste leisten, an denen sich die Person im Bett einfach hochziehen und somit besser aufrichten kann. Die meisten Aufstehhilfen sind flexibel in der Installation und somit für jedes Bett geeignet.
Wer längere Zeit sitzt, kennt das Gefühl, dass das Sitzen nach einer Weile unangenehm wird und manchmal sogar Schmerzen im Rücken und/oder den Beinen verursacht. Um das zu verhindern, sind Sitzkissen zu empfehlen. Die Kissen sind in unterschiedlichen Varianten (auch mit wasserundurchlässiger Oberfläche) erhältlich und in Abhängigkeit von ihrer Form und Füllung für Gesäß, Rücken oder Lendenwirbelbereich geeignet. Neben verschiedenen Sitzkissen gibt es spezielle Knie- und Beinkissen, die in liegender Position für mehr Komfort sorgen.
Gerade im Alter ist der Kontakt zur Familie von größter Bedeutung. Doch mit bestimmten altersbedingten Beeinträchtigungen und mangelnder Erfahrung fällt es vielen älteren Menschen nicht leicht, moderne Smartphones zu benutzen. Extra auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet und ideal für den Einstieg in die Mobiltelefonie sind sogenannte Seniorenhandys. Sie zeichnen sich durch ein extra großes Farbdisplay mit beleuchteter Tastatur und großen Tasten aus, sind einfach zu bedienen und verfügen neben den Standardfunktionen wie Kamera und Bluetooth auch über wichtige Zusatzfunktionen. Dazu gehört - je nach Modell - unter anderem eine Kardio-Messfunktion zur Erfassung wichtiger Herz-Kreislauf-Daten, eine leicht erreichbare Notruftaste (zum Beispiel auf der Geräterückseite) oder ein Fallsensor mit Notrufauslöser. Einige Seniorenhandys sind zudem mit einer Ortungsfunktion (Indoor/Outdoor) ausgestattet.
Für unterwegs: Mobilitätshilfen für jeden Bedarf
Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens und oftmals Voraussetzung für soziale Kontakte und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Damit trägt Mobilität erheblich zur Lebensqualität bei. Umso wichtiger ist es, sie so lange wie möglich zu erhalten und das nicht nur innerhalb der Wohnung, sondern auch außerhalb. Hierfür stehen verschiedene Gehhilfen von einfachen Gehstöcken über Rollatoren bis zu Elektromobilen zur Verfügung, die sich in Funktion und Ausstattung voneinander unterscheiden. Welche Gehhilfe am besten geeignet ist, lässt sich pauschal nicht beantworten, sondern hängt immer von der Person und ihren Bedürfnissen ab, wie die folgende Übersicht zeigt:
Gehstöcke sind die einfachsten Gehhilfen, die Sie zum Beispiel nach einem Unfall oder altersbedingter Gelenkschwäche nutzen können. Sie können sich beim Gehen auf sie stützen, sodass das schwächere Bein weniger belastet wird.
Eine gleichmäßigere Unterstützung für beide Beine und einen sicheren Gang, auch bei häufigem Schwindel oder allgemeiner Schwäche bietet ein Rollator. Rollatoren lassen sich in und außerhalb der Wohnung verwenden, wobei es hier - je nach bevorzugtem Einsatzort und Rollator-Modell - Unterschiede in der Ausstattung und Bereifung gibt. Outdoor-Rollatoren verfügen beispielsweise üblicherweise über einen Einkaufskorb, in dem Sie Ihre Einkäufe, eine Tasche oder sonstige Gegenstände bequem verstauen können, die Sie gerne mitnehmen möchten.
Tipp: Wenn Sie keine Unterstützung beim Gehen benötigen, aber keine schweren Taschen oder Einkäufe mehr tragen können oder möchten, ist ein Einkaufstrolley eine gute Alternative. Ein Einkaufstrolley ist sozusagen eine Einkaufstasche aus wasserabweisendem Stoff auf Rädern: Er bietet reichlich Platz und lässt sich ohne großen Kraftaufwand ziehen, manche Modelle lassen sich auch zusammenklappen und so bei Nichtgebrauch platzsparend verstauen.
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Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Viele Hilfsmittel wie Hörhilfen oder Mobilitätshilfen gehören zu den Pflege-Hilfsmitteln, die im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen aufgeführt sind. Sie werden unter bestimmten Voraussetzungen von der Kranken- oder Pflegeversicherung bezuschusst. Einen Antrag auf Kostenübernahme oder Zuzahlung können alle Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad (oder ihre Angehörigen) stellen, die zu Hause oder in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen leben und dort von Angehörigen oder Bekannten gepflegt werden.