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Deprivationsprophylaxe: die besten Maßnahmen gegen das Verlust-Gefühl

Larissa Köberlein | Lesedauer: 6 Minuten | 06.10.2021
Deprivationsprophylaxe

Dass Ihre pflegebedürftigen Angehörigen nicht nur körperliche, sondern ebenfalls mentale und emotionale Bedürfnisse haben, wissen Sie natürlich längst. Aber wussten Sie auch, dass für ältere Menschen die Veränderung der Lebenssituation, die Verringerung sozialer Kontakte und körperliche Einschränkungen zu Angst, Frust und Resignation führen können? Um dem Zustand der sogenannten Deprivation bei Ihren Angehörigen vorzubeugen, habe wir in diesem Artikel die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt: Wir klären, was Deprivation bedeutet und mit welchen Maßnahmen und Hilfsmitteln Ihnen die Deprivationsprophylaxe in der Pflege sicher gelingt.

Was ist Deprivation?

Kennen Sie selbst das Gefühl, wenn plötzlich liebgewonnene Rituale wegbrechen, Freundschaften auseinander gehen, die Augen schlechter werden oder man nicht mehr so fit die Treppen läuft wie in jungen Jahren? Dieses Gefühl hat mit dem Verlust von Vertrautem, mit Benachteiligung und Isolation zu tun. Es nennt sich Deprivation, abgeleitet von dem lateinischen Wort deprivare (= berauben).

Grundsätzlich unterscheidet sich das Phänomen der Deprivation in drei Bereiche:

  • die soziale Deprivation (durch Entzug sozialer Kontakte),

  • die sensorische Deprivation (z. B. durch Beeinträchtigung von Seh- und Hörsinn)

  • und die emotionale Deprivation (betrifft v. a. vernachlässigte Babys und Kinder)

Wenn es um die Pflege Ihrer Angehörigen geht, sollten Sie sich vor allem mit der sozialen und der sensorischen Deprivation vertraut machen. Denn besonders ältere Menschen, die gepflegt werden müssen, sehen sich oft mit den folgenden Situationen konfrontiert:

  • Es wird schwieriger, Kontakte zu Nachbarn, Freunden und Kindern zu pflegen. Das heißt, sie verbringen weniger Zeit mit geliebten Menschen.

  • Der langjährige Lebenspartner stirbt.

  • Die Wohnsituation und das soziale Umfeld ändern sich, z. B. durch einen Umzug in ein Heim.

  • Sie sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und verlieren einen Großteil ihrer Selbständigkeit im Alltag.

  • Körperliche Fähigkeiten und das Gedächtnis lassen nach.

  • Erkrankungen und Störungen der Gesundheit treten vermehrt auf und schwächen den Körper zusätzlich.

Wichtig für Sie: die Gefühle Ihrer Angehörigen einordnen können

Senioren

Wenn Sie die Gefühle des Pflegebedürftigen einordnen können, helfen Sie damit nicht nur der Person, sondern erleichtern sich auch die Pflege. Denn indem Sie beispielsweise frustrierte Reaktionen nicht auf sich beziehen, entschärfen Sie Konflikte schon im Voraus.

Typische Gefühle, die bei Menschen durch soziale und sensorische Deprivation entstehen, sind:

  • Trauer,

  • Frust,

  • Wut,

  • Enttäuschung,

  • Benachteiligung,

  • Unsicherheit,

  • Resignation,

  • Antriebslosigkeit

  • und die Angst, nicht mehr aktiv am Leben teilzunehmen.

Doch es muss gar nicht erst soweit kommen! Denn die gute Nachricht für Sie und Ihre pflegebedürftigen Angehörigen lautet: Auch bei Deprivation gibt es Möglichkeiten der Prophylaxe. Das bedeutet, dass Sie mit Hilfe von Deprivationsprophylaxe die Risikofaktoren und Symptome vermindern können.

Deprivationsprophylaxe - Definition und Ziele

Die Deprivationsprophylaxe mildert oder verhindert die Ursachen der oben beschriebenen Gefühle. Was genau bedeutet das für Sie und Ihren pflegebedürftigen Angehörigen? Sie haben als Pflegeperson verschiedene Möglichkeiten, den Alltag Ihres Angehörigen so zu gestalten, dass es möglichst gar nicht erst zu einer Deprivation kommt. Das beutet vor allem, dass Sie für ihn oder sie:

  • eine abwechslungsreiche Umgebung

  • mit vielen sensorischen Reizen für Augen, Ohren, Nase, Haut und Mund,

  • sozialen Kontakt-Möglichkeiten

  • und strukturiertem Tagesablauf mit festen Gewohnheiten

schaffen. Lesen Sie im Folgenden, wie Sie eine gelungene Deprivationsprophylaxe organisieren können.

Maßnahmen zur Deprivationsprophylaxe - Beispiele

Wie kann ich bei meinen zu pflegenden Angehörigen Deprivation vorbeugen, fragen Sie sich? Es geht vor allem darum, den Pflegebedürftigen zu beschäftigen, für Gespräche zu sorgen, ihm geistige und körperliche Herausforderungen zu geben, ihn zu aktivieren und zu ermutigen und generell für Einflüsse zu sorgen. Nutzen Sie dazu die folgenden Möglichkeiten.

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Fazit

Für Sie als pflegende Person ist es wichtig, dass Sie die durch Deprivation auftretenden Gefühle und Reaktionen Ihres Angehörigen richtig einordnen können. Wenn Sie den Pflegebedürftigen dabei unterstützen, einen abwechslungsreichen Alltag mit sozialen Kontakten und verschiedenen Reizen zu leben, können Sie die Symptome deutlich abmildern. Dabei helfen Ihnen unsere Beispiele zur Deprivationsprophylaxe.

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