Obstipationsprophylaxe – kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Sie pflegen einen lieben Menschen. Leider erleben Sie, dass dieser immer mal wieder Verdauungsprobleme hat und dann vor allem an Verstopfung leidet? Das muss nicht sein! Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Sie zur Vorbeugung einer Obstipation ergreifen können. Los geht's: Die Umstellungen sind ganz einfach, damit die Obstipationsprophylaxe gelingt!
Obstipation - was ist das überhaupt?
Definition Obstipation: Obstipation oder Verstopfung (auch „Stuhlverstopfung“) bedeutet in der Medizin eine erschwerte und weniger als dreimal wöchentliche Stuhlentleerung.
Unter Obstipation, auch Verstopfung oder Stuhlverstopfung, leidet eine Person, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, Stuhl auszuscheiden. Die Darmentleerung ist gestört. Eine Konstipation ist ähnlich, dauert allerdings nicht so lange an.
Ausscheidung ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Wir alle müssen dieser Notwendigkeit täglich eine gewisse Aufmerksamkeit zuwenden. Solange alles problemlos funktioniert, beachten wir dieses Thema nicht sonderlich. Stellen sich aber Störungen ein, fühlen wir uns unwohl, aufgebläht. Das kann bis hin zu Bauchschmerzen führen. Wenn Menschen nicht natürlich ausscheiden, werden sie ernsthaft krank.
Wie erkenne ich eine Obstipation?
Wie erkennen Sie als Pflegender von Angehörigen, dass der oder die Ihnen Anvertraute an Verstopfung leidet?
Anzeichen einer Obstipation sind:
starkes Pressen beim Toilettengang
schmerzhafte, verzögerte und erschwerte Stuhlausscheidung
Druck und Schmerzen im Oberbauch
Betroffene selbst verbinden mit einer Verstopfung häufig:
Gefühl der unvollständigen Entleerung
subjektive Beschwerden
feste Stuhlkonsistenz
Meist kommt bei einer Verstopfung harter und trockener Stuhl verzögert.
Was ist Obstipationsprophylaxe?
Unter einer Obstipationsprophylaxe versteht man alle medizinischen oder pflegerischen Maßnahmen, die verhindern, dass sich eine Obstipation (Verstopfung) entwickeln kann.
Die fünf goldenen Regeln der Obstipationsprophylaxe:
Bewegung
Ballaststoffreiche Ernährung
Ausreichend Trinken
Sanfte Bauchmassage
Wärme
Welche Arten von Obstipation gibt es?
akute Obstipation
chronische Obstipation
Was müssen Pflegende wissen?
Beschwerden einer akuten Verstopfung ähneln den Symptomen einer chronischen Obstipation.
Eine akute Verstopfung ist zwar selten, doch sollten Sie in diesem Zusammenhang Folgendes wissen: Wenn zeitgleich …
heftige Schmerzen auftreten
der Bauch anschwillt
Stuhl erbrochen wird
oder der Patient einen Schock erleidet
muss der Betroffene sofort medizinisch betreut werden! Dahinter könnte sich zum Beispiel ein Darmverschluss verbergen, der unbedingt eine zeitnahe Operation erfordert. Eine akute Verstopfung kann zudem infolge eines Schlaganfalls auftreten.
Obstipation – gar nicht so selten!
5 bis 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter chronischen Obstipationsbeschwerden. Die chronische Verstopfung ist also eine häufige Gesundheitsstörung.
Welche Ursachen kann eine Obstipation haben?
Ursachen einer Obstipation:
Bewegungsmangel
Muskelschwäche
Bettlägerigkeit
Fehlernährung
ballaststoffarme Ernährung
Medikamente (zum Beispiel Eisenpräparate Antiparkinsonmedikamente oder Opiate)
Krankheiten
Stress
Welche Maßnahmen zur Obastipationsprophylaxe bei zu pflegenden Angehörigen können Sie nutzen?
Bewegung und Ernährung sind das A und O der Obstipationsprophylaxe.
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Jetzt entdeckenFazit
Obstipation ist eine häufige Beschwerde. Sie haben aber viele gute und unkomplizierte Möglichkeiten an der Hand, um pflegebedürftigen Angehörigen zu helfen. So können Sie auch ohne Abführmittel dieses Problem vermeiden, damit Ihre Lieben wieder unbeschwert und mit Genuss essen können.
Viele der vorbeugenden Maßnahmen können Sie ganz unkompliziert in die Grundpflege einbauen. Sprechen Sie mit der betroffenen Person. Beobachten Sie sie gut. Achten Sie bereits im Vorfeld stets auf eine sorgsame, aber vorsichtige Hautpflege. Sorgen Sie für Bewegung.
Vieles ergibt sich fast von selbst, wenn man die Bedürfnisse des zu pflegenden Menschen ernst nimmt und beachtet. So lässt sich auch eine Intertrigo erfolgreich vorbeugen und behandeln.